6-Minuten-Gehtest

 

Ein einfach durchzuführender und gleichzeitig recht aussagekräftiger Test ist der sogenannte Sechs-Minuten-Gehtest. Über den Zeitraum von sechs Minuten geht der Patient möglichst schnell auf einer ebenen Strecke, zum Beispiel auf einem langen Krankenhausflur. Am besten geeignet ist ein "Rundkurs" ohne abrupten Richtungswechsel:

Die Beurteilung des Schweregrades der PH basiert auf der funktionellen Klassifikation der New York Heart Association Klassen I-IV und auf dem 6-Minuten-Gehtest. Das Testergebnis korreliert mit dem Schweregrad der Dyspnoe, der Lungenfunktion und der subjektiv empfundenen Lebensqualität der Patienten. Eine 6-Minuten-Gehstrecke von <150m weist auf schwerste funktionelle Beeinträchtigungen hin. Eine gesunde Person kann vergleichsweise mehr als 600m in 6 Minuten so zurücklegen.

In der Praxis ist es mitunter nicht einfach, NYHA-II-Patienten mit Verdacht auf Pulmonaler Hypertonie zu identifizieren. Ein guter Anhaltspunkt ist der 6-Minuten-Gehtest, wiederholte Tests müssen unter den gleichen Bedingungen durchgeführt werden.


Als Faustregel gilt:

NYHA I mehr als 500 Meter

NYHA II 450 bis 500 Meter

NYHA III 150 bis 450 Meter

NYHA IV unter 150 Meter


Der 6-Minuten-Gehtest ist in langen Klinikkorridoren relativ einfach zu standardisieren, während dies in der Praxis eines niedergelassenen Arztes häufig recht schwierig sein dürfte. Ein gute Alternative ist das Treppensteigen als Testmethode. Bei Probanden, die zwei Stockwerke (entspricht ca. 40 Stufen) steigen können, ohne dabei stehenbleiben zu müssen, ist ein Verdacht auf NYHA II und Pulmonale Hypertonie unbegründet. Bei weniger als zwei Stockwerken hingegen sollte man aufmerksam sein.





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